System Change – A Story of Growing Resistance

» Jetzt immer noch nicht Alarm zu schlagen, wäre schlichtweg verantwortungslos.«
Hans Joachim Schellnhuber, Klimaforscher (2020)

Inhalt

Zweitausend Polizisten gegen zweihundert Baumbesetzer in einem uralten Wald mitten in Deutschland, der einer Autobahn weichen soll. Seit vierzig Jahren dauert das Ringen gegen
den Bau dieser Autobahn auf politischer und rechtlicher Ebene an, doch jetzt hat der Staat im Auftrag der Bundesregierung entschieden, ihn durchzusetzen – gegen jeden Widerstand.
Das Drama um die Räumung des Dannenröder Waldes bildet den roten Faden eines Films über die enttäuschten Hoffnungen der jungen Generation auf eine bessere Zukunft.
Er dreht sich um ihre wachsende Wut, die Ignoranz der Politik angesichts der größten Krise, die jemals über die Menschheit hereingebrochen ist, und die scheinbar unzerstörbare
Macht von Kapitalinteressen über die angeblichen Absichten, eine nachhaltige Zukunft aufzubauen. Doch der Widerstand geht weiter, gegen Naturzerstörung, eine fossile
Industrie und die weitere Ausbeutung dieser Welt.
 
Die Aktivist:innen sagen: „Sie versuchen uns zu begraben, doch sie vergessen, dass wir Samen sind.“

 

 

 


Director´s Note von Dr. Klaus Sparwasser

Eigentlich hätte der Film bereits 2021 fertig werden sollen. Doch dann kam die Bundestagswahl, anschließend die UN-Klimakonferenz COP 26 in Glasgow, und es hätte ja sein können, dass danach alles, worum es im Film geht, Makulatur gewesen wäre und wir als Weltgemeinschaft die Weichen gestellt hätten für eine tatsächlich nachhaltige Zukunft; der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, die Anerkennung und Reparation unserer „Klimaschulden“ gegenüber dem globalen Süden beschlossene Sache. Weit gefehlt. Und so endet der Film mit der Räumung von Lützerath in Nordrhein-Westfalen im Januar 2023, während der Wahnsinn unvermindert weitergeht.

Die Braunkohle runter dem Dorf ist inzwischen abgebaggert. LNG- (Liquid Natural Gas) Terminals werden beschleunigt gebaut. Mit Katar und den USA sind langfristige Verträge für die Abnahme von Erdgas geschlossen und die Bundesregierung denkt darüber nach, CO2 in der Nordsee zu versenken und engagiert sich international politisch und finanziell für grünen Wasserstoff, der bei näherer Betrachtung nicht mehr ganz so grün erscheint. Autobahn-Projekte werden entgegen allen wissenschaftlichen Bewertungen durch hochsensible Natur- und Wasserschutzgebiete geprügelt und die COP28 im Dezember 2023 in Dubai unter Vorsitz von Scheich Al-Jaber, einem der einflussreichsten Ölmanager der Vereinigten Arabischen Emiraten und gleichzeitig ihr Umwelt- und Klimaminister, hat sich wieder nur für den Einstieg in den Ausstieg aus fossilen Energien ohne die Festlegung konkreter Ziele oder Zeiten entschieden – was dann auch noch von (spendenbedürftigen) Organisation wie Greenpeace als Erfolg gefeiert wird und so den Mythos von der Erlösung durch Technik und das Festhalten an einem „Weiter-so“ mit anderen Mitteln zementiert.

Der Film orientiert sich an den Realitäten und überprüfbaren Fakten und hat doch ganz im Sinne des „New Journalism“ eine klare Haltung, die in zwei Worte zu fassen ist: Es reicht.
Es reicht, was wir mit zunehmender Geschwindigkeit seit Ende des Zweiten Weltkriegs und Beginn der „Great Acceleration“ und dem nachfolgenden Wirtschaftswunder, das Ende der Sechziger von Amerika zu uns  herübergeschwappt ist, mit diesem Planeten veranstalten, wie wir ihn plündern, Natur vernichten, Landschaften zerstören, indigene Völker enteignen, vertreiben und ermorden, und das alles zugunsten des Wohlstands einer Minderheit von Menschen im globalen Norden und zu Lasten des großen Rests der Weltbevölkerung.

Natürlich geht es dabei nicht nur um Deutschland und nicht nur um Verkehr und CO2 und Klima und die Abstraktion lebender Systeme auf Statistiken, es geht um unseren quasi nihilistischen Umgang mit diesem Planeten in der industrialisierten Welt, bei dem eine Minderheit der Menschheit durch ihren maßlosen Verbrauch von Ressourcen das Überleben aller Menschen in Frage stellt. Es geht im Kern tatsächlich um zwar nicht partei-, doch sozial- und wirtschaftspolitische Systemfragen, denen sich die Mehrheit der Politiker aus machtpolitischem Kalkül nicht stellt.

(…)

Aus dem Pressetext (dt.)


Zitate zum Thema

„Die Frage von Konsum und Moral gehört diskutiert. Das ist nicht einfach. „
Heinrich Stößenreuther, German Zero (2020)


„Wenn man einmal darüber nachdenkt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass wir gar kein Umweltproblem haben, sondern ein Gesellschaftsproblem.“
Maja Göpel, Politökonomin, (2020)

„In der Wissenschaft ist es Konsens, dass wir derzeit vor tipping points stehen – Kipppunkten, die das Klima so verändern, dass es keinen Weg zurück mehr gibt.“
Claudia Kemfert, DIW, (2020)


 


Festivals

Hollywood Best Indie Film Awards 2024 Honorable Mention
Hercules Independent Film Festival Honorable Mention
Better Earth International Film Festival Award Winner
Mannheim Arts and Film Festival Award Winner
Venice Art & Film Festival | VIFF Award Winner
Hollywood Discovery Awards Award Winner
Better Earth International Film Festival Award Winner
Cine Paris Film Festival Award Winner
Sundarban International Film Festival Best Documentary Award
SILVER SCREEN FILM FESTIVAL Award Winner
New York International Cult Film Festival Award Winner
Tokyo Cult Film Festival Award Winner
Cannes World Film Festival Award Winner
Venice Under the Stars – International Film Festival Award Winner
10. Klima- und Umweltfilmtage, Baden bei Wien Eröffnungsfilm
Human Vision Film Festival, Vorarlberg Eröffnungsfilm
International Human Rights Film Festival, Wien  
Riviera International Film Festival, Sestri Levante  
Cinambiente Environmental Film Festival, Torino  
Globale Mittelhessen, Marburg  
Films for Future, Zürich  
Berlin Indie Film Festival  
Lion International Film Festival  
RED MOVIE AWARDS  
Tokyo International Cinema Awards  
Nature Without Borders International Film Festival  
Activists Without Borders Film Festival  
Purple Sky International Film Festival  
Montreal Independent Film Festival  
Amsterdam Movie Fest  
Rome World Cinema Fest  
Colossus Film Festival  
Innsbruck Nature Film Festival (INFF)  
Tokyo International Cinema Awards  

Crew

Regie & Idee Dr. Klaus Sparwasser 
Kamera Maxi Buck, John Mio Mehnert, Klaus Sparwasser, „Tommy“ & die Aktivist:innen der Waldbesetzung
Ton Maxi Buck, Iris Sparwasser, Klaus Sparwasser
Schnitt Klaus Sparwasser, Verena Schönauer
Musik „Klavier-Improvisationen“ by “Maya”, Wolf Biermann, Klaus der Geiger, Mal Élevé, Ton Steine Scherben uvm.
Post Production SV Jérome Bosch
Farbkorrektur & Titel Phil Strahl C.S.I
Sound SV Sebastian Becher
Sound Editor Moritz Oepen
Re-Recording mixer Bastian Kemmerich
Produktion Phillip Hattingh, Klaus Sparwasser (Southern Cross Films)
Ausführender Produzent Wolfgang Knöpfler
Eine Southern Cross Produktion
Mit „Maya“, „Dominik“, Carola Rackete, Wolfgang Dennhöfer, Marion Tiemann, Tarek Al-Wazir, Tadzio Müller, Prof. Dr. Rainer Mausfeld, Niklas Höhne, Christina Schliesky

Technische Daten

Länge 90 Minuten
Produktionsland Deutschland
Produktionsjahr 2023
Format DCP, Farbe, 1:1.8
Ton Dolby Digital
Originalsprachen deutsch
FSK freigegeben ab 12 Jahren

 

Kontakte

Verleih & Presse

Southern Cross

Dr. Klaus Sparwasser
Untergasse 11
65817 Eppstein

E-Mail: info@southernxfilms.com 
Telefon: +49(0)6198 5852703