» Rau, zart, witzig und zutiefst menschenfreundlich-
Eine beglückende Utopie von besseren Menschen und besseren Filmen… «
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Zum Film
‚Klar, gehen könnte man immer. Jetzt. Sofort. Man könnte aus dem Auto, dem Zug, vom Fahrrad steigen und einfach verschwinden.‘
Diesem Gedanken, den man normalerweise rasch verdrängt, gibt der 43-jährige Paul Zeise (Sebastian Rudolph) eines Tages nach und lässt alles zurück: Frau, Beruf, die gesamte bürgerliche Existenz. Fortan gondelt er als freundlicher Taugenichts, Schnorrer und Hochstapler durchs Land. Ungebeten setzt er sich in das Auto eines Friedhofsgärtners (Henning Peker), ebenso ungebeten taucht er auf Partys, Beerdigungen und bei dem Kunstmäzen Silbermann (Hanns Zischler) auf, macht gemeinsame Sache mit einer dementen Großmutter (Monika Lennartz) und versetzt eine Kleinfamilie (Eva Löbau & Niels Bormann) in Angst und Schrecken, weil er sich schamlos in deren Leben drängt.
Von einem Studenten (Eike Weinreich) nach Polen mitgenommen, irrt er dort als Wohnungsloser durch die Straßen, zieht zwischenzeitlich ins Krankenhaus ein und verliebt sich schließlich in die lebenswirre Nele (Lilith Stangenberg), die ihn hineinzieht in ihr abenteuerliches Leben.
Dass ihm inzwischen ein von seiner Frau (Christine Hoppe) beauftragter Privatdetektiv (Peter René Lüdicke) auf den Fersen ist, ahnt Paul nicht.
Julian Pörksens Film ist ein ebenso komischer wie melancholischer Streifzug durch unsere Gesellschaft, eine von schönen, dubiosen und verirrten Charakteren bevölkerte Welt.“
Der Regisseur zum Film
„Paul Zeise bricht auf in eine ungewisse Zukunft. Er lässt alles zurück, sein bürgerliches Dasein, seine Beziehung, sein Haus, seinen Beruf, er tauscht Sicherheit, Geborgenheit, Bindung gegen ein Leben im Offenen. Damit verkörpert er einen radikalen Gegenentwurf zu den Normen unserer Gesellschaft. Er ist selbstbestimmt, indem er sich treiben lässt, er hat keinen Lebensentwurf, er wirft sich ins Leben, setzt sich aufs Spiel, spielt mit Versionen seiner selbst, setzt sich dem Zufall aus, den Menschen, die ihm über den Weg laufen.Verantwortung übernimmt er nur gegenüber dem Moment, dem Augenblick, der Gegenwart – und lebt damit nach der programmatischen (und titelgebenden) Äußerung von John Cage: „I welcome whatever happens next“.
Seine bindungslose, radikal freie Lebensweise ist ebenso provozierend wie faszinierend für seine Mitmenschen. Sie sind von ihm angezogen, abgestoßen und inspiriert, stellen ihn in Frage, befragen sich selbst. Sehen in ihm einen Hochstapler und Schmarotzer, Philosophen und Verführer, Betrüger und Taugenichts, je nach Einstellung, nach Erfahrungs- und Sehnsuchtshorizont der Figur. Ziel ist es, dieses Oszillieren der Sichtweisen (von der verständlichen Bewunderung des Studenten bis zum ebenso verständlichen Schmerz seiner verlassenen Frau) plausibel zu machen und mit der Figur Paul Zeise eine lebensphilosophische Frage in ihrer ganzen Ambivalenz ins Zentrum des Films zu rücken und möglichst unterhaltsam zu fragen: Wie wollen wir leben?
Auch Paul selbst gerät im Lauf des Films zunehmend in die Krise, die anfängliche Leichtigkeit, mit der er von Begegnung zu Begegnung surft, kommt ihm zusehends abhanden. In Polen gerät er gänzlich aus der Bahn, lebt auf der Straße, freundet sich mit einem Komapatienten an, ist in dieser Figur des einsam Sterbenden mit seinen eigenen Zukunftsaussichten konfrontiert, begegnet in der traumartigen Atmosphäre des Krankenhauses einem merkwürdigen Jungen (sich selbst?), zieht wieder weiter, um sich von der unbehausten, sprunghaften Nele zur Weiterreise verführen zu lassen, mit ihr in glückliche Tage in einer fremden Wohnung, in fremder Kleidung verbringt, zum ersten Mal von einer Zukunft träumt – um schließlich wieder ganz auf sich gestellt zu sein.
Einerseits ist der WHATEVER HAPPENS NEXT also die Geschichte von Paul Zeise. Andererseits ist der Film ein Streifzug durch unsere Gesellschaft, ein zielloses Roadmovie, das ein Mosaik aus Lebensgeschichten und Begegnungen entwirft, aus absurden, traurigen, sehnsuchtsvollen Miniaturen, vom krebskranken Kunstmäzen bis hin zur dementen Großmütter, vom zärtlichen Kleinkriminellen bis hin zum unbeholfenen Privatermittler Klinger, der sich in seine Auftraggeberin verliebt. Verloren sind sie alle, irgendwo. Freiwillig und unfreiwillig.“
Pressestimmen
„Der durchökonomisierten Gegenwart hat Pörksen einen Aussteiger und Tagträumer entgegengesetzt“
Schwäbische Zeitung
„Drehbuchautor und Regisseur Julian Pörksen nimmt das Schwere leicht und vermeidet Schwerblütigkeit ebenso, wie jegliche inhaltliche Klischees. Seine mäandernde Story wird durch die sanfte Verfolgungsjagd und die lebendigen, authentisch wirkenden Charaktere zusammengehalten… Dank seines Filmes wissen wir, dass es neben dem deftigen, krachledernen Humor deutscher Kassenknüller auch noch Kreative gibt, die mit zartem, feinem Humor Glanzlichter setzen.“
kulturextra.de
„Whatever happens next“ ist ein origineller, melancholischer, witziger, radikaler Zugang zu einer Utopie – eine Seltenheit in unser aller Leben. „
Badische Zeitung
„Ein tolles Roadmovie. Eine astrein biblische Heiligengeschichte“
SPIEGEL online
Festivals
Berlinale 2018 | Perspektive Deutsches Kino |
Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern–Schwerin 2018 | DEFA Förderpreis für das Beste Drehbuch |
Baltic Debuts Filmfestival Kaliningrad 2018 | Publikumspreis |
Lichter! Filmfestival Frankfurt 2018 | Â |
Neiße Filmfestival 2018 |  |
Altonale! (Hamburg) 2018 | Â |
Pluk De Nacht, Amsterdam 2018 | Â |
Braunschweig IFF 2018 | Â |
Filmtage Husum 2018 | Â |
Crew & Cast
Regie & Drehbuch | Julian Pörksen |
Kamera | Carol Burandt v. Kameke |
Montage | Carlotta Kittel |
Musik | Mahan Mobashery |
Sound Design | Michael Kaczmarek |
Ton | Paulina Sacha |
Production Design | Marie Gimpel |
Kostüme | Rebekka Stange |
Maske | Anne Walther |
Regieassistenz | Emilia Sniegoska |
Production Manager | Jakob Deutsch |
Executive Producer | Albert Schwinges |
Produzent | Stefan Gieren |
Co-Produzentin | Agnieszka Dziedz |
Gefördert von | Mitteldeutsche Medienförderung MDM Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein FFHSH Polnisches Filmförder-InstitutPISF Kuratorium Junger Deutscher Film medienboard BerlinBrandenburg Polnisch-Deutscher Filmfonds |
Eine Produktion der StoryBay UG | in Ko-Produktion mit Koi Studio, Warschau |
Mit Sebastian Rudolph, Lilith Stangenberg, Peter René Lüdicke, Christine Hoppe, Eike Weinreich, Henning Peker, Niels Bormann, Eva Löbau, Hanns Zischler, Monika Lennartz, u.v.m. |
Technische Daten
Länge | 97 Minuten |
Produktionsland | Deutschland, Polen |
Produktionsjahr | 2018 |
Format | DCP, Farbe, 1:1.8 |
Ton | Dolby Digital |
Originalsprachen | Deutsch, Polnisch OmU |
Pressematerial
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