Kopfüber (WA)

» Ambitionierter und eindringlicher Film zum Thema ADHS«
Christian Horn, filmstarts.de

Zum Film

Der zehnjährige Sascha (Marcel Hoffmann) ist ein ganz normaler Junge und verbringt viel Zeit mit seiner gleichaltrigen Freundin Elli (Frieda-Anna Lehmann). Am liebsten machen die beiden Radtouren oder sammeln Geräusche. Jedoch geht er nicht so gerne in die Schule, erst recht nicht, seitdem er eine Förderschule besuchen muss, da er immer noch nicht lesen und schreiben kann. Als er beim Klauen erwischt wird, weiß seine Mutter nicht mehr weiter und wendet sich an das Jugendamt. Dort erhält sie Hilfe von Frank (Claudius von Stolzmann), der von nun an Sascha in seinem Alltag sowie in der Schule helfen soll. Doch Sascha kann Frank nicht leiden und lehnt ihn ab – den einzigen Vorteil sieht er darin, dass er mit Frank jetzt auch eine Art „Bodyguard“ hat. Jedoch verbessern sich Saschas Verhalten und seine schulische Lernfähigkeit selbst mit der Hilfe von außen kaum und so wird eine Kinderärztin hinzugezogen, die bei dem Jungen ADHS diagnostiziert. Um seine Konzentrationsleistung zu erhöhen, werden ihm Medikamente verschrieben. Diese helfen ihm auch, doch sie verändern gleichzeitig Saschas Persönlichkeit und seine Freundschaft mit Elli gerät ins Wanken.

FSK Freigegeben ab 6 Jahren / Empfohlen ab 8 Jahren

 

 


Hintergrund

Drehbuchautor und regieführend war der deutsche Regisseur Bernd Sahling. Sahling war in den 90er Jahren als Familienhelfer tätig. Er wurde durch die Arbeit mit einem zehnhährigen Jungen zu dem Filmkonzept inspiriert, Kopfüber orientiert sich laut ihm sehr nah an seinen eigenen Erfahrungen mit dem damals Zehnjährigen.[1] Die Geschichte des Jungens Sascha spiegle „genau das wieder, was er [Sahling] damals erlebt habe“, wobei für ihn eine möglichst authentische Perspektivenwiedergabe des Jungen Priorität hatte.[2]

Der Film wurde mit einem Budget von ca. 1 Mio. Euro an 32 Drehtagen produziert.[3] Förderungen wurden durch das Kuratorium junger deutscher Film, die Mitteldeutsche Medienförderung, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Deutschen Film Förder Fonds sowie die Hessische Filmförderung geleistet. Das Drehbuch wurde mit Unterstützung der Akademie für Kindermedien, einer Initiative des Fördervereins Deutscher Kinderfilm e.V., entwickelt.[4]

Quelle: adhspedia.de

 


Pressestimmen

„Kopfüber indes, in konzentrierter Ruhe gefilmt, ist ein geradezu klassisches Drama im Sinn des unlösbaren, also mitreißend tragischen Konflikts. Sascha erhält, nachdem bei ihm ADHS diagnostiziert wurde, Medikamente. Sie helfen ihm, den Analphabetismus zu überwinden. Aber sie verändern sein Wesen. Sie machen aus dem ruhelosen und unkontrollierten einen müden und antriebsschwachen Jungen. Sascha kann jetzt lesen. Ein unschätzbarer Gewinn. Aber das lesende Kind ist nicht mehr es selbst. Und dieser Verlust lässt sich unmöglich gegen den Gewinn aufwiegen. Es gibt, anders gesagt, in dieser Geschichte kein Richtig und kein Falsch, keine über- und keine unterlegene moralische Entscheidung. Genau das aber macht Kopfüber so spannend. Man sitzt im Kino und vergisst, dass man eigentlich wenig Lust hatte auf einen Film über das durchpalaverte Allerweltsthema ADHS. Die Chance, dass es jugendlichen Zuschauern genauso geht, ist gar nicht so klein.“

Die Zeit online

„Immer wieder schaut Sascha von seinem Hochhaus hinüber auf das, in dem Elli wohnt. Es ist ein Blick, der Nähe sucht. Es gibt in Kopfüber eine Magie der Orte. Die Ansichten der filmisch noch völlig unentdeckten Stadt Jena in ihrem Talkessel bei den Fahrradausflügen von Elli und Sascha, der im Bau befindliche Autobahntunnel, in dem die beiden herumstöbern auf ihrer Suche nach Geräuschen, die Paddelausflüge mit Frank auf einem Fluss, Saschas Fahrradwerkstatt auf dem Hochhausdach. Die Zeichnung dieses kindlichen Mikrokosmos gelingt Sahling (…)“

epd film

Prädikat „wertvoll“

Der 10jährige Sascha ist ein sehr aufgeweckter Junge, der manchmal nicht so recht weiß, wohin mit seiner Energie – Probleme sind da vorprogrammiert. Immer verlassen kann er sich eigentlich nur auf seine beste Freundin Elli, mit der er gemeinsam Abenteuer erlebt. Langsames Vertrauen entwickelt er auch zu Frank, seinem Erziehungsberater. Als auf dessen Initiative hin bei Sascha ADHS diagnostiziert wird ändert sich Sascha von heute auf morgen, was vor allem Elli gar nicht gefällt. Die Erzählung aus Saschas Perspektive überzeugt durch die bis ins Detail recherchierte Darstellung der Lebenswelt eines an ADHS erkrankten Jungen, der von Marcel Hoffmann wunderbar verkörpert wird. Die Krankheit und der Umgang damit stehen im Mittelpunkt des Films. Einen wichtigen Stellenwert räumt der Film vor allen Dingen der Freundschaft zwischen Elli und Sascha ein. Durch sein außergewöhnliches und hochaktuelles Thema und seine sensible Erzählhaltung lädt der Film sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene zum Nachdenken ein.

FBW Pressetext

Festivals

63. Berlinale 2013, Sektion Generation Golden Knight IFF Russland
FIFEM – Montréal Int. Children’s FF Zlín Film Festival, IFF for Children and Youth, Tschechische Republik
20. Kinderfilmfestival Schwäbisch Gmünd Festival des Deutschen Films Ludwigshafen
31st IFF Ciné-Jeune – Saint Quentin/Frankreich 31. Kinderfilmfest München 2013
KICFF – Kristiansand Int. Children’s FF, Norwegen Filmfest Emden
Cannes IFF 2013 – Marktreihe „New German Films“ 9th Tel Aviv Int. Children’s and Youth FF, Israel
EFA Young Audience Award 2013 Fünf Seen Film Festival, Oberbayern
BUFF Malmö/Schweden uvm.

Crew

Regie Bernd Sahling
Drehbuch Bernd Sahling; Anja Tuckermann
Kamera Anne Misselwitz
Schnitt Jörg Hauschild
Musik Ralf R. Ollertz
Mit Marcel Hoffmann; Frieda Lehmann; Claudius von Stolzmann; Inka Friedrich; Benjamin Seidel; Jolina Simpson; Antje Widdra; Steffen Mensching; Alexander Türk; Yannick Vorwerk; Michelangelo Fortuzzi; Jutta Heurich; Hanelore Koch; Jörg Simonides; Sebastian Haase; Julia Zabolizki; Johannes Arpe; Thomas Metzkow; Maximilian Wolff

Technische Daten

Länge 90 Minuten
Produktionsland Deutschland
Produktionsjahr 2013
Format DCP & DVD, Farbe, 1:1.8
Ton Dolby Digital
Sprachfassung Deutsch

Pressematerial

über den Verleih  
Pädagogisches Material

BJF
kinofenster.de

 

Kontakte

Verleih & Presse

barnsteiner-film
Suhrfeld 6
24358 Ascheffel
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