Das Ende des Schweigens

» Was heute Unrecht ist, kann gestern kein Recht gewesen sein. «
Jurist & Soziologe Rüdiger Lautmann

Inhalt

Als der 17jährige Strichjunge Otto Blankenstein im Sommer 1950 von der Polizei in Frankfurt am Main aufgegriffen wird, findet sie bei ihm ein Notizbuch mit den Namen seiner Kunden. In den darauffolgenden zehn Monaten wird gegen mehr als 200 homosexuelle und bisexuelle Männer ermittelt, rund 100 werden verhaftet, quer durch alle Schichten, vom Arbeiter bis zum Arzt.

Blankenstein entfacht damit eine der größten Verfolgungen einer Minderheit in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Frankfurter Homosexuellenprozesse 1950/1951 stürzen hunderte Männer ins Unglück.

Sie tragen dazu bei, daß der Paragraph 175 in den Jahrzehnten danach wieder als Instrument zur Verfolgung Homosexueller eingesetzt wird.

 

 

 


Aus einem Interview mit Regisseur van-Tien Hoang

Was macht es mit einem, sich mit solchen Ereignissen  auseinanderzusetzen? Lässt einen das anders auf die aktuelle Gesellschaft blicken?

„Mich haben die persönlichen Geschichten sehr berührt. So habe ich zum Beispiel das große Glück gehabt, 2015 Wolfgang Lauinger kennenlernen zu dürfen. Er saß acht Monate in U-Haft, damals noch im Klapperfeld. Der hatte den Zweiten Weltkrieg miterlebt, die Nazi-Herrschaft. Und trotzdem steht da ein 97-jähriger Mann vor einem, der sagt: „Wenn ich wiedergeboren werde, möchte ich wieder als schwuler Mann geboren werden.“  Das hat mich sehr beeindruckt. Ich war sehr traurig, als er dann zwei Jahre später gestorben ist.

Mit geht es vor allem auch darum, der heutigen Gesellschaft, die heute so viel freier ist, vorzuführen, dass es in diesem Land auch mal anders war – auch nach dem Ende der Nazi-Zeit. Das sollte nicht vergessen werden. Denn gerade heute gibt es, zum Beispiel mit der AfD, wieder Kräfte in diesem Land, die unsere Freiheit beschneiden wollen, die Randgruppen diskriminieren.“

Frankfurter Neue Presse


Pressestimmen

„Die menschliche Bilanz der Verfahren werden wir erst später ziehen können, wenn wir die Selbstmorde, die vernichteten Existenzen und die vielleicht 150 Jahre Gefängnis der ersten Prozesse addieren.“
„Spiegel“-Artikel vom 29. November 1950 zu den Frankfurter Prozessen

„Der BRD-Staat wollte lange überhaupt nicht zugeben, Unrecht getan zu haben. Von mehreren politischen Funktionsträger*innen gibt es zum Unrecht des § 175 mittlerweile Entschuldigungen, und der mittlerweile ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts gab 2019 öffentlich zu, dass er sich heute für ein homophobes Urteil zum § 175 StGB aus den Fünfzigerjahren schämt“
queer.de

Sehr eindrücklich und detailliert anschaulich schildern Historiker und Zeitzeugen in „Das Ende des Schweigens“ das Klima dieser Jahre.“
Verdi.de
 

„,Die Männer waren gesellschaftlich und beruflich ruiniert‘, sagt der Frankfurter Historiker und Stadtführer Christian Setzepfandt.“
Frankfurter Rundschau

 


 

Crew

Produzent & Regie van-Tien Hoang
Buch van-Tien Hoang, Holger Heckmann
Kamera Tim Lota
Mitwirkende Christian Setzepfandt, Markus Velke, Gottfried Lorenz, Horst Tim Riethausen, Wolfgang Lauinger, Conrad Bach, Wolf Marian Gerhardt, Yvo Heinen, Eric Lenke, Marco Linguri, Bernd Lottermann, Thorsten Schmitt, Pierre Siart, Christoph Gérard Stein, Horst Winkelewski
Der Verleih wird gefördert durch die HessenFilm und Medien GmbH

Technische Daten

Länge 75 Minuten
Produktionsland Deutschland
Produktionsjahr 2020
Format DCP, Farbe, 1:1.8
Ton Dolby Digital
Sprachfassungen Originalversion deutsch
FSK freigegeben ab 12 Jahren

Pressematerial

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