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Zum Film
In einer kleinen Vorstadt in Österreich ist der Parkplatz eines Supermarktes der einzige Treffpunkt für die Jugend des Ortes. Dort entsteht zwischen dem 14jährigen Julian und dem zwei Jahre älteren Marko schnell eine Freundschaft. Gemeinsam wollen sie etwas erleben, der Tristesse der Vorstadt und der Autorität der Erwachsenenwelt entkommen. Ihr Wunsch nach Rebellion führt zu einem Konflikt, der unaufhaltsam auf eine Tragödie zusteuert…
EINER VON UNS ist die Verfilmung eines aufsehenerregenden Skandals, der 2009 in Österreich für viel Furore sorgte. Das Spielfilmdebüt von Stephan Richter spiegelt die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen und deren Freiheitsdrang in stimmungsgeladenen Bildern und einem mitreißenden Soundtrack des Deutsch-Rappers MAECKES wider. EINER VON UNS ist ein sensibel erzählter Coming of Age Film nach einer wahren Begebenheit, der polarisiert und Fragen aufwirft, ohne jedoch dabei den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Regiestatement Stephan Richter
Ein 14-jähriger Junge stirbt nachts in der bunten Warenwelt eines Supermarkts. Dieses verstörende Bild sollte mich noch lange beschäftigen, als ich 2009 eine Tageszeitung aufschlug und von einer Geschichte erfuhr, die in Österreich wochenlang kontrovers diskutiert wurde.
Davon inspiriert erzählt EINER VON UNS einen komplexen Kosmos an Figuren, die die sterilen Gänge und den riesigen betongrauen Parkplatz des Supermarkts beleben. Dabei begegnen alle Charaktere dem 14- jährigen Teenager Julian, der neugierig und naiv das Abenteuer in dieser streng geordneten Konsumwelt sucht.
Der Supermarkt selbst ist stiller Beobachter und stoischer Protagonist, an dem jegliche menschliche Regung abprallt. Ein klassischer Nicht-Ort, der zwar Unmengen an Sehnsüchten generiert, aber keine Geschichte und keine Identität zulässt. Ein stummer Zeuge eines tragischen Verbrechens und der Sieger in einer Geschichte, in der alle Beteiligten verlieren. Durch diese unheimliche Präsenz wird der Supermarkt zur Metapher für ein globales Gesellschaftssystem, das schon lange nicht mehr funktioniert und ständig vor dem endgültigen Kollaps steht. Die riesigen Regalwelten, gefüllt mit knalligen aber leeren Versprechungen, bilden im Film die zentrale Erzählperspektive auf eine Geschichte über Identität, Freundschaft, Liebe, Anerkennung und die Langeweile der Vorstadt. Die erwachsenen Figuren fungieren dabei meist als systemtreue Erfüllungsgehilfen, die eine spätkapitalistische Lüge am Leben erhalten, obwohl sie selbst darin kaum Erfüllung finden. Gerade diese Tatsache macht die Geschichte eines unschuldigen Jungen, der diesem System sinnlos zum Opfer fällt, in meinen Augen so unendlich traurig. Menschen sind hier in erster Linie Konsumenten und lebendig sind scheinbar nur die Jugendlichen und ihre ziellose aber mitreißende Rebellion.
EINER VON UNS soll darüber hinaus ein Stück österreichischen Zeitgeist widerspiegeln, den man vor allem in den ländlich geprägten Betonwüsten der Vorstadt findet. Ich hoffe, die Zuseherinnen und Zuseher bekommen durch den Film die Gelegenheit, diese eigenartige Welt mit neuen Augen zu sehen.
Pressestimmen
„Ruhig und wirklichkeitsnah“
SĂĽddeutsche Zeitung
- „Stephan Richtersdichte Erzählung ist eine kleine Sensation“
Vienna International Filmfestival
„(…) dringliche Studie ĂĽber die Folgen von Perspektivlosigkeit inklusive stilvoll-unterkĂĽhlter Bilder“
programmkino.de
„eine wirkungsvolle und atmosphärisch dichte Mischung aus Sozialstudie, Coming-of-Age-Drama und Gesellschaftskritik“
Deadline – das Filmmagazin
Festivals (Auswahl)
Max OphĂĽls Preis 2016 | Bester Spielfilm |
Österreichischer Filmpreis 2016 | Beste männliche Nebenrolle Christopher Schärf |
Diagonale 2016 | Beste innovative Produktionsleistung |
ROMY-Akademiepreis 2016 | Beste Regie / Kinofilm – Stephan Richter |
Crew
Regie & Drehbuch | Stephan Richter |
Kamera | Enzo Brandner |
Ausstattung | Julia Oberndorfinger & Christine Dosch |
KostĂĽm | Monika Buttinger |
Maske | Uschi Filipp |
Ton | Hjalti Bager-Jonathansson |
Schnitt | Andreas Wodraschke, Julia Drack |
Musik | Maja Osojnik & Matija Schellander |
Produktionsleitung | Christine Schwarzinger, Louis Oellerer |
ProduzentIn | Arash T. Riahi & Karin C. Berger |
Gefördert von | Österreichisches Filminstitut (ÖFI), ORF Film-/Fernsehabkommen, Filmstandort Österreich (FISA), Filmfonds Wien (FFW) und Kultur Niederösterreich |
Mit Jack Hofer, Simon Morzé, Christopher Schärf, Dominic Marcus Singer, Markus Schleinzer, Andreas Lust, Georg Rainer Wöss, Birgit Linauer, Nadine Sickinger, uvm. |
Technische Daten
Länge | 86 Minuten |
Produktionsland | Ă–sterreich |
Produktionsjahr | 2016 |
Format | DCP, Farbe, 1:1.8 |
Ton | Dolby Digital |
Originalsprachen | Deutsch |
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